Skala Lärm Dezibel

Schallschutz im Wohnbereich ist unmittelbarer Schutz für den Menschen. Das natürliche Bedürfnis nach Ruhe in den eigenen vier Wänden ist für den umweltgeplagten Menschen unserer Zeit besonders ausgeprägt. Deshalb nimmt der Schallschutz im Wohnbau einen besonderen Stellenwert ein.

Lärm wird üblicherweise als jede Art von Schall definiert, durch den Menschen gestört, belästigt oder sogar gesundheitlich geschädigt werden. Lärm ist deshalb ein subjektiver Begriff und entzieht sich damit objektivierbaren Messverfahren. Messbar sind nur die auftretenden Geräusche. Die Lärmbelästigung der Bevölkerung ist auch permanent Gegenstand statistischer Untersuchungen. Im Jahr 2011 fühlten sich 40% der Österreicherinnen und Österreicher in ihrer Wohnung durch Lärm geringfügig bis sehr stark belästigt (Statistik Austria, Mikrozensus 2011).

Schall, der an unser Ohr gelangt, ist physikalisch gesehen eine Schwingung der Luftmoleküle, die zu kleinen Druckschwankungen führt. Die Stärke des Schalls wird demnach durch die Schwankungen des Luftdruckes gekennzeichnet. Da sich die Schwankungen in einem großen Bereich bewegen, drückt man den Schallpegel im täglichen Gebrauch in einem logarithmischen System in Dezibel (dB) aus. Der gemessene Schalldruckpegel entspricht nicht den Eigenschaften des menschlichen Gehörs, da wir verschiedene Frequenzbereiche unterschiedlich wahrnehmen. Um trotzdem eine Aussage für den Menschen zu erhalten, gibt es mehrere Frequenzbewertungskurven nach denen bewertet wird. Man spricht dann von einem bewerteten Schalldruckpegel und fügt bei der Schreibweise die verwendete Kurve an zB dB(A) für Kurve A. Es gibt 4 Kurven (A/B/C/D), wobei die Kurve A die im deutschen Sprachraum am häufigsten verwendete ist.

Durch die logarithmische Messskala bedeutet eine Zu- oder Abnahme des Schallpegels um 10 dB eine Verdoppelung bzw Halbierung der Lautstärke.

Zwei Arten von Schall

Die beiden Schlüsselbegriffe beim Thema Schallschutz sind Luftschall und Trittschall.

Luftschall

Unter Luftschall versteht man die Schallwellen, die sich durch die Luft ausbreiten. Dazu zählen von Menschen und Tieren erzeugte Laute ebenso wie Musik oder Geräusche von Maschinen. Im Allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff „Luftschall“ als Synonym für den Frequenzbereich des menschlichen Gehörs verwendet, welcher bei etwa 16 Hz beginnt und je nach Alter bei höchstens 20 kHz endet.

Trittschall

Der Trittschall ist der Schall, welcher durch die Bewegung von Menschen auf einem Fußboden oder durch den Betrieb von Haushaltsgeräten (etwa einer Waschmaschine) entsteht. Der Trittschall wird durch sogenannte Körperschallübertragung in einem Raum, der daneben, darunter oder darüber liegt, wahrgenommen. In die Klassifizierung wird auch der Schallschutz für haustechnische Anlagen miteinbezogen, der Geräusche von Aufzügen, Pumpen, Heizanlagen, Spülungen, Garagentoren und ähnlichen Gebäudeteilen berücksichtigt.

Sechs Schallschutzklassen

Die Klassifizierung des Schallschutzes von Gebäuden, Nutzungseinheiten und Räumen erfolgt durch die ÖNORM B 8115 und ist in sechs Klassen A, B, CR, C, D und E unterteilt. Bei der höchsten Klasse A ist keine Lärmbelästigung aus benachbarten Räumen zu erwarten. Dem gegenüber steht die Klasse E, die bedeutet, dass entweder nur ein geringer Schallschutz vorhanden ist oder gar keine Schallschutz-Klasse festgestellt wurde. Die Klasse C definiert den Mindestschallschutz, wie er durch Teil 2 der ÖNORM B 8115 im Rahmen des Standardverfahrens gefordert wird. Der darin ebenfalls definierte Mindestschallschutz von Reihenhäusern wird der Klasse CR zugeordnet.

 

SCHALLSCHUTZ-BERECHNUNG NACH ÖNORM B 8115

Schallschutzberechnung für Wohn- und Betriebsgebäude

Im Rahmen der Berechnung des Schallschutzes werden unter anderem folgende Komponenten berücksichtigt:

  • Bauteil Schalldämm-Maß
  • Luftschallschutz für Außenteile
  • Luftschallschutz für Zwischenräume
  • Trittschallschutz

Informationsbroschüre zum Thema Schallschutz.

"Lärm ist jedes Geräusch, welches als störend empfunden wird"

Lärm verursacht bei dauerhafter Einwirkung Stress und Nervosität. Außerdem kann bei zu hoher Lautstärke das Gehör dauerhaft geschädigt werden.